Schevenhütte in alten Ansichten
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1666 wurde die erste Kirche (Allerheiligste Dreifaltigkeitskapelle) eingeweiht. 222 Jahre später im Jahre 1888 begann man mit dem Bau des jetzigen Gotteshauses. Bereits in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts reifte der Plan, in dem immer größer werdenden Ort Schevenhütte eine neue Kirche zu bauen. Denn die alte war viel zu eng geworden. Mit ihrer 62,5 Quadratmeter großen Innenfläche bot sie den Gottesdienstbesuchern kaum noch genügend Platz. Der damalige Pastor Theodor Joseph Siegeler traute sich aber nicht, den Plan zu verwirklichen. Er fühlte sich zu alt dazu, die damit verbundenen Sorgen und Beschwerden auf sich zu nehmen. Mit denen schlug sich dann sein Nachfolger herum, der junge Hilfsgeistliche Joseph Nellessen, der erst zwei Jahre nach dem Tode des alten Pfarrers 1884 die Pfarre übernahm. Zur Finanzierung des Baues mussten rund 36 000 Mark aufgebracht werden. Über eine Kirchenkollekte in der gesamten Erzdiözese Köln, zu der Schevenhütte damals gehörte, kamen zusammen mit einer Haussammlung in den Regierungsbezirken Köln und Aachen rund 15 300 Mark ein. Die Königliche Regierung zu Aachen genehmigte einen Zuschuss in Höhe von 15 000 Mark. Den Restbetrag musste die Gemeinde selbst aufbringen. Ursprünglich war das Gotteshaus noch größer geplant. Aber auch damals schon musste man sich nach der knappen Finanzdecke strecken. Bereits im April 1886 wurden die abgeänderten Baupläne, die ein Aachener Architekt namens Peters erstellt hatte, von der Erzbischöflichen Behörde zu Köln genehmigt. Obwohl überhaupt noch nicht klar war, wo die neue Kirche errichtet werden sollte. Denn in der Frage des Standortes hatte sich die Pfarrgemeinde in zwei Parteien gespalten. Die einen wollten den Pfarrgarten als Standort, die anderen das Grundstück einer alten Hoesch-Eisengießerei, wo sich heute die Bushaltestelle befindet. Joseph Nellessen favorisierte den Pfarrgarten. Das andere Grundstück lag ihm zu nahe an zwei Gaststätten. Laut Wilhelm Heidbüchel soll sich der Seelsorger wie folgt geäußert haben: Wenn wir da die Kirche bauen, dann gibt das schließlich für die Wirtschaften einen Abort! Die hygienischen Verhältnisse und Vorschriften waren eben damals anders. Da es zu keiner gütlichen Einigung kam, bestimmte schließlich die Kirchenbehörde den Pfarrgarten als Bauplatz. Aber der Streit innerhalb der Gemeinde dauerte an. Darüber wurde Joseph Nellessen zum Vikar ernannt und versetzt. Sein Nachfolger Johann Anton Bommes, der im Oktober 1887 nach Schevenhütte kam, erhielt von seinen Vorgesetzten den besonderen Auftrag, den schwebenden Kirchenbaustreit zu beenden. Der zerschlug den gordischen Knoten mit dem Vorschlag, ein zur Versteigerung anstehendes Grundstück hinter der alten Kirche zu erwerben. Dies wurde von allen akzeptiert, so daß nun endlich mit dem Bau begonnen werden konnte. Die fehlenden Mehrkosten wurden durch eine weitere Hauskollekte, diesmal im Regierungsbezirk Düsseldorf, gedeckt. Bereits am 22. Juli 1888 war die Einsegnung der Fundamente und des Grundsteines durch den Dechanten Johnen aus Röhe. Und im Herbst des darauffolgenden Jahres hatte man den Bau ohne Unfall vollendet, so dass er am 19. März 1890 durch den damaligen Weihbischof und späteren Kardinal Anton Fischer konsekriert werden konnte. Das alte Kirchlein, das nun quer vor der neuen stand, wurde ein Jahr später abgerissen. Aus den Bruchsteinen wurde die Umgebungsmauer der neuen Kirche errichtet. Federzeichnung von Edmund Averdung

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